Grenzen der Demokratie

von Alexander Voß

Das Team auf dem DVPW Kongress 2018

Der Theodor-W.-Adorno-Platz am Campus Westend

 

Wenn die vorlesungsfreie Zeit sich ihrem Ende neigt, die Studierenden noch in der Heimat und die Hörsäle und Mensen der Republik noch leer sind, in diesen letzten warmen Wochen des Jahres genießen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Höhepunkt der Kongresssaision. Für die Politikwissenschaft bot sich in diesem September sogar ein echtes Highlight, das nur alle drei Jahre zu erleben ist: der Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW).

 

Der DVPW-Kongress 2018 fand vom 25.10.18 – 28.10.18 in Frankfurt am Main statt. Unter dem Titel „Grenzen der Demokratie – Frontiers of Democracy“ trafen sich mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem beeindruckenden neuen Campus Westend der Goethe-Universität. Im Programm standen insgesamt 180 Panels (ein Viertel davon in englischer Sprache), diverse Plenarveranstaltungen und mehrere Lectures. Besondere Publizität erhielt der Kongress durch einen Vortrag von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, der sich in substantieller, aber auch humorvoller Weise auf Thema und Fachwissenschaft einließ (hier ein Manuskript der Rede des Bundespräsidenten).

Wie sollten wir über Demokratie denken?

 

Wenn sich das Who-is-Who der deutschen Politikwissenschaft zu Diskussion, Streit, Wein und Wiedersehensfreude trifft, darf natürlich auch das IPol der Georg-August-Universität nicht fehlen. So war – neben zahlreichen weiteren Göttingern – unser Lehrstuhl-Team mit Andreas Busch, Tobias Jakobi, Alexander Voß, Stefan Lindow und Besmira Sinanaj fast in voller Stärke nach Frankfurt gereist. Dazu gesellte sich unsere Kollegin Julia Schwanholz, die in diesem Semester eine Professur an der Universität Kassel vertritt. Andreas Busch trug außerdem mit seinem Beitrag „Das Internet, politische Willensbildung und Politikwissenschaft: Herausforderungen und Chancen“ zum Panel „Die Nutzung digitaler Medien in demokratischen Prozessen – Konzeptioneller Rahmen und empirische Evidenz“ bei.

 

Neben zahlreichen alten und neuen Bekanntschaften, sowie viel Freude an der genauso traditionellen wie legendären Kongressparty, wird vom DVPW Kongress 2018 wohl vor allem die Erkenntnis bleiben, dass die bewährten Denkmuster, die sowohl den öffentlichen wie auch den wissenschaftlichen Diskurs zur Demokratie in den vergangenen Jahrzehnten geprägt haben, womöglich einer eingehender Überprüfung bedürfen. Damit stehen wir als Gesellschaft aber besonders auch als Fach vor einer großen Aufgabe, die uns sicherlich noch einige Zeit beschäftigen wird. Der Diskussionsstoff wird der Politikwissenschaft bis zum nächsten DVPW-Kongress im Jahr 2021 darum wohl sicher nicht ausgehen.

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