Jugendliche haben schon immer anders gewählt als Ältere

von Alexander Voß

Andreas Busch im Interview mit der HNA

Schon seit einigen Jahren ist ein verstärktes politisches Engagement junger Menschen in Deutschland zu beobachten und spätestens mit den Fridays-for-Future-Demonstrationen manifestiert sich dieses Engagement auch symbolträchtig auf den Straßen und Plätzen unserer Republik. In diesem Kontext erscheinen die massiven Verschiebungen in der Wählergunst, die bei den Europa- und Kommunalwahlen im Mai zu beobachten waren, manch einem als Ausdruck eines neuentbrannten Konflikts der Generationen. Aber wie stichhaltig ist diese Schlussfolgerung tatsächlich? In einem Interview mit der Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen (s.u.) rät Andreas Busch zu mehr Besonnenheit in der Diskussion. Das Wahlverhalten von Jungen und Alten ginge schließlich bei jeder Wahl auseinander. Dies liege jedoch vornehmlich an natürlichen Unterschieden in der Problemwahrnehmung und sollte keinesfalls als Ausdruck feindseliger Lagerbildung missverstanden werden. „Ältere Menschen haben Kinder und Enkel, Jüngere haben Eltern und Großeltern – da will man einander nichts Böses“, so Andreas Busch. Gleichzeitig sei der heutigen Unterrepräsentation junger Menschen auch ein jahrzehntelanger Rückzug aus den politischen Institutionen vorangegangen. Das so entstandene Missverhältnis auszugleichen, sei ein legitimes Anliegen, dass die Jungen aber nur selbst in Angriff nehmen könnten. Der sprichwörtliche lange Marsch durch die Institutionen brauche allerdings auch einen entsprechend langen Atem.

 

Hier das ganze Interview:

Das Interview mit Andreas Busch aus der HNA vom 07.06.19

Zurück